Rezension - Das Reich der Sieben Höfe 2



Klappentext 

Eine zerbrochene Seele. Ein Verführer. Und ein Pakt, der das Reich der Fae spaltet.

Aus den Klauen von Amarantha befreit, kehrt Feyre zurück an den Frühlingshof. Doch sie kann nicht vergessen, was sie tun musste, um Tamlin zu retten - und auch der Pakt mit Rhysand, dem gefürchteten High Lord des Nachthofes, schwebt wie eine Drohung über ihr. Jeden Monat muss sie eine Woche an seinem Hof verbringen. Was sie dort erlebt, stellt jedoch alles, woran sie bisher geglaubt hat, infrage...


Allgemein 

Autor/-in: Sarah J. Maas
Verlag: dtv
Genres: (High) Fantasy, Romance
Band: 2/5
Erscheinungsdatum: 04. August 2017
Seitenanzahl: 720


Meine Meinung 

Mit dem Anfang generell, sowie auch mit SJMs Schreibstiel habe ich mir etwas schwer getan, doch noch vor dem ersten Viertel haben sich diese Probleme in Luft aufgelöst. Ich kam einfach nicht damit klar, dass ich mit Feyres Gedanken ganz allein war, denn sosehr ich es auch versucht habe, manchmal konnte ich sie einfach nicht nachvollziehen. Außerdem hat mir zu Beginn die Kommunikation gefehlt. Ich habe Dialoge vermisst, die mich zu Lachen oder sogar zum Weinen bringen. Jetzt kann ich nur noch über mich selbst lachen, denn SJM schreibt wie eine Göttin und alles andere ist einfach perfekt. Allerdings empfand ich ein paar Zufälle, die sich am Ende ergeben haben, als wirklich unrealistisch - selbst für diese Fantasy Welt.

Einen Aspekt fand ich sehr interessant: Noch bevor es richtig los ging habe ich gespürt, dass sich die Gefühle zwischen Tamlin und Feyre im Vergleich zu Band 1 geändert haben. Sie wurden noch körperlicher als zuvor und eine emotionale Verbundenheit war weit und breit nicht bemerkbar. Wenn man den weiteren Handlungsverlauf betrachtet, finde ich es einfach nur toll, wie man durch kleine Hinweise eine Vorahnung entwickeln kann, die jedoch von den eigentlichen Geschehnissen bei weitem übertroffen wird (Klingt kompliziert und wahrscheinlich kann mal wieder keiner meinen Gedanken folgen, aber das ignorieren wir jetzt einfach. Es ist wirklich schwer, seine Überlegungen spoilerfrei zu halten...). Jedenfalls hasse ich Tamlin für seine Taten. Hasse ihn für sein Verhalten gegenüber Feyre. Doch irgendwo und irgendwie verstehe ich ihn. Und das ist, was für mich zählt. Um Geschichten nachvollziehbar zu machen, dürfen Charaktere nicht aus heiterem Himmel handeln. Jede Entscheidung soll Bedeutung haben, auch wenn diese noch so tief im Inneren der Seiten versteckt liegt. Schließlich muss es doch etwas zu entdecken geben :). Und SJM schafft genau das. Wir mögen nicht, wie Charaktere sich verhalten und im besten Falle hinterfragen wir dann ihre Art. Und das ist für mich entscheidend. Dieses Hinterfragen und zu einem Ergebnis kommen. Das Verständnis für die Charaktere. Es  hilft einem, die Geschichte wahrhaftig zu ERLEBEN. Wieder so ein wirrer Gedanke, aber jetzt zu was anderem: Ich liebe Feyres neue Familie. Sie sind einfach zu süß, auch wenn das mit Sicherheit nicht der erste Begriff ist, der den meisten einfallen würde. Aber wie sie für einander da sind und sich gegenseitig beschützen ist unglaublich rührend (alle, die den 2. Teil kennen, können mir bestimmt nur zustimmen). Etwas, das ich hier geliebt und in Band 1 vermisst habe, ist, dass auf jeder Seite was passiert ist, das mein Bild auf die Geschehnisse verändert hat. Egal, ob es actionreich war, ein Geheimnis gelüftet oder ein neues geschaffen hat. Das Buch hat mich fühlen lassen. So, so viel fühlen lassen. Was hätte Feyre bloß ohne Rhys getan? Was für einen Verlauf hätte dann die Handlung genommen? Sie wäre auf jeden Fall verloren gewesen. Aber so haben sich die beiden gegenseitig gerettet.

Normalerweise weiß ich relativ früh, wie ich Bücher bewerte, aber hier haben die 9 und die 10 Sterne bis hin zur letzten Silbe gekämpft (Wenn das nicht für sich spricht, dann weiß ich auch nicht weiter). Und dann, nach dem letzten Buchstaben, war die Entscheidung getroffen.


Bewertung: 10/10 ☆


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